6. Tag - Ruinenstätte Xunantunich
Belize Botanical Garden bei Chaa Creek



Die Ruinenstätte Xunantunich
Sie war mächtig, sie kontrollierte den wichtigen Handelsweg vom Meer nach Tical und den anderen Städten im Westen. Im ersten Jahrhundert gegründet, erreichte Xunantunich um 800. seine Blütezeit. Der Fürst "rauchendes Eichhörnchen" (der hieß wirklich so - Cha' Ik T'ulil) zwang am Beginn dieser Epoche die ganze Region unter seine Herrschaft. Es dauerte dann nur noch weitere Hundert Jahre und alles war vorbei. Das Volk rebellierend gegen seine Herren, hatte genug von Fronarbeit, Menschenopfern und Kriegen. Der letzte Potentat, geflohen vor seinen Untertanen in die Reste seines Machtbereiches: zwölf kleine Räume in der Spitze der Pyramide. Das Gemeinwesen von zuletzt etwa 60 000 Menschen zerfiel völlig.

Geblieben bis heute sind neben verwischten Siedlungsspuren im Umland, aus dem Wald gegrabene Pyramiden, Tempel und Tribünen, mit Gras bewachsene Plätze und deutungsbedürftige Hügel. El Castillo, die 40 Meter hohe Hauptpyramide ist komplett freigelegt und restauriert. Das große Stuckfries in der steil aufragenden Ostseite wurde rekonstruiert. An der Westseite schufen die Archäologen über dem Originalfries eine täuschend echt wirkende Kunststoffkopie, die einen sehr starken Eindruck vermittelt und den alten Stuck darunter auf lange Zeit vor weiterem Verfall schützt. Der wuchtige, schwarze Pyramidenhügel nördlich des Castillo verengt die Plaza auf schmale, leichter zu verteidigende Durchlässe an den Seiten: Verzweifeltes Bemühen der letzten Priesterfürsten sich das Volk vom Leibe zu halten - das Erlöschen ihrer Epoche und die eigene Vernichtung ein wenig in die Zukunft zu drängen. Ihr Schicksal und das Schicksal der Stadt waren aber längst besiegelt.

Der Belize Botanical Garden bei Chaa Creek
Enttäuschend der erste Eindruck, trotz der sorgfältigen Beschilderung. Das ganze verstrahlt den Charme einer niederbayrischen Streuobstwiese. Falsch ist hier aber nur der Name, der eine publikumsorientierte Pflanzenpräsentation suggeriert. Ist eigentlich schade, steht doch eine großartige und erfolgreiche Idee dahinter

Es war ein Farmer mit dem Namen Du Plooy der in den 1990er Jahren hier fruchttragende Büsche und Bäume pflanzte. Er wollte nicht hinnehmen, dass durch seine landwirtschaftlichen Monokulturen die Artenvielfalt der Fauna auf seinem Land immer stärker verarmte. Die bereitgestellte Fläche vergrößerte sich auf mehrere Hektar, ein Weiher kam dazu und immer mehr wirtschaftlich nicht nutzbare Wildpflanzen. Geerntet wird nur noch sporadisch. Das Areal ist zum Dorado für Vögel, Reptilien, Kleinsäugern und vor allem Insekten geworden.


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