3. Tag - Äquatordenkmal Mitad del Mundo
Krater Pululahua - Inkafestung Romi Katschu
Vertrag von Tordesillas - Magallanes Weltumsegelung



Vulkankrater (Caldera) Pululahua
Äquatordenkmal Mitad del Mundo
Vertrag von Tordesillas
Ferdinand Magellan (Hernando de Magallanes) - die Weltumsegelung
Inkafestung Romi Katschu


Am Kraterrand des erloschenen Vulkans Pululahua
Es gab keine Zeugen. Lange bevor die ersten Menschen hoch oben im Norden über die Beringstraße den Doppelkontinent betraten, inszenierte die Erde hier den lokalen Weltuntergang: Tagelang tektonische Beben, immer wieder explosive Eruptionen, Feuer, Dampf, Lava, ein wabernder Wolkenpilz türmt sich bis in die Stratosphäre. Der Druck im Berg verringert sich mit jedem Ausbruch. Und dann implodiert die Magmakammer. In einem apokalyptischen Inferno aus Glut, Rauch und Steinen stürzt die Spitze und mit ihr der halbe Berg in sich zusammen. Als sich der Qualm lichtet ist da kein Berg mehr, nur noch das gewaltige Loch der Caldera, ein kreisrunder Einsturzkrater von etwa 5 km Durchmesser. Mehrere hundert Meter hohe, fast senkrechte Felswände umrahmen den ebenen Grund. Die Masse des niedergebrochenen Schuttes setzt das verbliebene Magma im Untergrund erneut unter Druck. In vielen kleineren Eruptionen wird es zur Oberfläche gepresst und türmt sich zu dem Berg, der heute mit seinem eindrucksvollen Doppelgipfel [01] die Mitte des Kraters beherrscht.

Hitze und Kälte, vor allem aber das Wasser zahlloser Regenzeiten, haben seitdem tiefe Rinnen in die Felswände gegraben, und den abgeschwemmten Schutt in ausladenden Fächern an deren Fuß gehäuft [02] . Reichlich Feuchtigkeit und die fruchtbare Erde des Kraterbodens bringen seit Inkazeiten Jahr für Jahr reiche landwirtschaftliche Erträge, während die unzugänglichen Bergflanken ringsum in weiten Teilen selbst Schafen den Zutritt verwehren. Trotz der nivellierenden Erosion einiger Jahrtausende ist das Gelände für die Tiere immer noch einfach zu steil. Nur wenige Steigspuren führen auf die Kraterkante und durch die Abstürze mitten hinein in Pflanzengesellschaften, die sich über zehntausende von Jahren vollkommen frei von menschlichen Einflüssen entwickeln konnten [03] . Ein großartiger Flecken Erde mit all den fremdartigen Blumen [04], den Orchideen und Bromelien, den Schmetterlingen und einer atemberaubenden Fernsicht.

Das Äquatordenkmal "Mitad del Mundo"
Graue Quader, glatt geschliffen und sorgfältig gefügt, türmen sich zum Obelisken, [05] mit einem gemeißelter Globus als Spitze: Der Schlussstein im Bogen vom Mittelalter in die Moderne. Hier also wurden die entscheidenden Messungen gemacht, um die wirkliche Form der Erdkugel zu enträtseln. Was für ein Ort und was musste alles passieren, bis sämtliche Steine des Bogens - um im Bild zu bleiben - ihren Platz gefunden haben. Soll man bei Galileo Galilei [06] beginnen, dem die Kirche noch das Wort verbieten konnte, dessen Ideen wieder einzufangen ihr aber nicht mehr gelang? Oder bei den Sterndeutern und Mathematikern Arabiens und Chinas? Vielleicht bei Eratosthenes dem Griechen, dessen richtige Berechnungen des Erdumfanges die Menschheit später glattweg wieder vergessen hatte? Letztendlich waren es aber die dramatischen Ereignisse um das Ende des 15. Jahrhunderts. Sie formten die Welt in den Köpfen der Menschen endgültig zur Kugel. Und ausgerechnet der Vatikan - sehr lange der mächtige Hüter des ptolemäischen Weltbildes, das die Erde als Mittelpunkt des Weltalls verstand - gab den letzten Anstoß.

Der Vertrag von Tordesillas
Man schreibt das Jahr 1494, Papst Alexander VI (Rodrigo Borgia) [07] vermittelt die Aufteilung der Welt unter den beiden großen Seemächten der damaligen Zeit. Die Demarkationslinie fixiert man nach mehrmaligem hin und her mit 370 Leguas westlich der Kapverdischen Inseln, also in etwa auf 46° westliche Länge. Östlich dieser Linie wird Portugal den Menschen das Christentum verkünden. Im Klartext, die Handelsströme (und Raubzüge) zur afrikanischen Küste und im Indischen Ozean sind gesichert. Westwärts soll Spanien die Heiden bekehren. (Das von Kolumbus entdecket "Westindien" lockt). Über die Auslegung des Vertrages lässt sich in der Folge wunderbar streiten. Sollte Boavista, die östlichste der Kapverden der Messpunkt sein, oder gilt die Westküste Santa Antaos als Maß der Dinge? Auch das gewälte Längenmaß - ein Leckerbissen für die Advokaten. Ein Legua (die Strecke die ein Mann in einer Stunde gehen kann) ist allgemein gebräuchlich, aber jedes Land hat eigene Vorstellungen wie schnell seine Bürger unterwegs sind. Die Spanier gehen da von 5570 Metern aus. Die Portugiesen rechnen für ihren Legua nova mit griffigeren 5.000 Metern, für den konkreten Fall natürlich ein erheblicher Nachteil. Sie reanimieren deshalb kurzerhand ihren alten, längst ausgemusterten Legua antiga und der misst hochwillkommene 6179,74 Meter.

Letztendlich geht es bei dem ganzen Gezänke aber nur um vernebeln und ablenken, denn der mühsam erstrittene Vertrag hat einen schwerwiegenden Geburtsfehler - er beachtet nicht die Kugelgestalt der Erde. Und rasch erkennt man die Konsequenz: Die Spanier müssen auf dieser Kugel nur lange genug nach Westen segeln, um irgendwann, völlig legal, die östlichsten Gebiete der Portugiesen zu erreichen. Eine unwiderstehliche Versuchung für die Mächtigen Spaniens.

Ferdinand Magellan (Hernando de Magallanes) - die Weltumsegelung
20.09.1519 der Hafen von Sanlucar de Barrameda: Im Auftrag der spanischen Krone und unter dem Kommando Ferdinand Magellans [08] stechen fünf Schiffe mit 234 Mann Besatzung in See. Sie sollen Spanien den Zugang zu den Gewürzinseln, den Molukken öffnen. Und der Kurs geht westwärts über den Atlantik. [09]

Das ganze Unternehmen ist von Anfang an zum Scheitern verdammt, wenn es nicht gelingt eine Passage vom südlichen Atlantik in den Pazifik zu finden. Die Crux dabei: Diese schiffbare Verbindung zwischen den großen Ozeanen existiert nur als völlig aus der Luft gegriffene Fantasterei einiger übereifriger Kartenzeichner. De facto segelt die kleine Flotte [10] in eine absolut unbekannte Weltengegend. Monatelang tasten sie sich an der Küste Südamerikas entlang. Rio de Janeiro, Rio de la Plata, jede Flussmündung, jede tiefere Bucht könnte die ersehnte Durchfahrt sein. Der Südsommer geht zu Ende. Man entschließt sich am 1. April zur Überwinterung in einer geschützten Bucht, der sie den Namen Puerto San Julian geben.

Um die knapp werdenden Vorräte zu strecken, lässt Magellan die Tagesrationen kürzen. Die aufgeheizte Stimmung auf den Schiffen eskaliert. Hunger, Krankheiten und die anhaltende Unsicherheit führen am 1. April auf drei Schiffen zu offener Meuterei. Die Besatzungen fordern den Abbruch des Unternehmens. Doch Magellan kämpft mit den loyalen Seeleuten die Meuterer nieder und greift hart durch. Zwei der Kapitäne, Luis de Mendoza und Gaspare de Quesada, werden hingerichtet, der Priester Sanchez de Reina und Juan de Catagena, der Kapitän der San Antonio in Ketten gelegt und später, vor der Weiterfahrt, an der Küste ausgesetzt.

Kurze Zeit später segelt die Santiago, mit 60 Tonnen das kleinste der fünf Schiffe, vom Winterquartier südwärts, um die Küste weiter zu erkunden. Wochen später kehrt Kapitän Giovanni Serrano mit seinen 32 Mann wieder zurück - zu Fuß, die Küste entlang. Ein Sturm hatte am 22. Mai ihr Schiff auf eine Klippe gedrückt, der Segler schlug leck und sank.

Im Oktober 1920 verlässt die kleine Flotte ihr Winterquartier, weiter auf der Suche nach dem Paso, der Verbindung zum "Südmeer". Wenige Tage später der nächste schwere Rückschlag. Die Segler kreuzen bereits, ohne es zu wissen, in der östlichen Öffnung der gesuchten Wasserstrasse, als die San Antonio von einer Erkundungsfahrt nicht mehr zurückkehrt. Ihre Besatzung hat erneut gemeutert, Alvaro de Mezquita, den neuen Kapitän festgesetzt und mit Kurs Europa den Verband verlassen. Der Verlust des größten seiner Schiffe mit den unersetzlichen Vorräten bedeutet einen schweren Schlag für Magellan. Der aber folgt unbeirrt seine Mission. Und seine Entschlossenheit, sein Wagemut werden belohnt. Er findet zwischen Feuerland und Patagonien den Durchschlupf, die Wasserstraße die bis heute seinen Namen trägt.

Es ist der 28. November1520. 170 Mann segeln mit den verbliebenen drei Schiffen hinaus in den Pazifischen Ozean. Magellan und seine Kapitäne rechnen mit maximal vier Wochen bis zu den Gewürzinseln, und dafür müssen die Lebensmittel irgendwie noch reichen, auch ohne die San Antonio. Es werden dann aber fast vier Monate. Der Pazifik erweist sich als sehr viel breiter als erwartet, und man trifft in all der Unendlichkeit nur auf zwei winzige, öde Inseln. Aus heutiger Sicht erscheint die Routenwahl besonders tragisch. Bei einem Kurs weiter nördlich hätten die Schiffe Duzende bewohnter Inseln passiert, mit der Möglichkeit sich zu versorgen. So aber bedrängen Hunger und Skorbut die Seeleute immer härter. Das letzte Essbare an Bord ist krümeliger, von Rattenkot und Maden durchsetzter Zwieback. Die Männer beginnen Suppe aus Leder und Sägespänen zu kochen. Ratten werden zum begehrten Festbraten. Neunzehn Menschen sterben. Am 6. März 1521 dann endlich der erlösende Ruf aus dem Mastkorb: "Land in Sicht". Die Marianen sind zwar noch nicht die ersehnten Gewürzinseln, aber nach den schrecklichen Monaten auf See eine erste Gelegenheit an Nahrungsmittel und frisches Wasser zu kommen.

Magellan drängt zur Eile. Anfang April segelt die kleine Flotte bereits zwischen den philippinischen Inseln. Unter Mithilfe des Dolmetschers Enrique Melaka tauscht man auf Limasawa Geschenke mit König Radscha Kolambu, der seinerseits bei König Radscha Humabon auf Ceba ein Entree vermittelt. Auch hier läuft alles nach Plan. Man missioniert, schafft sich Verbündete. Humabon und viele seiner Untertanen konvertieren zum Christentum und unterwerfen sich der spanischen Krone. Abgefeuerte Kanonen während der Gespräche und die bedrohlichen Mündungen der Musketen befördern die Meinungsfindung der Insulaner dabei sehr. Nur einer der Führer löckt wider den Stachel. Auf der winzigen Nachbarinsel Mactan, sie ist gerade mal 12 km lang und 10 km breit, verweigert Lapulapu, einer von zwei lokalen Stammesfürsten, nicht nur die Christianisierung und Unterwerfung, er ist auch nicht bereit sich dem König von Ceba unterzuordnen.

Der Generalkapitän nimmt das persönlich. Er fühlt sich in seiner Autorität angegriffen, erkennt aber gleichzeitig die einmalige Chance, den Wilden die gottähnliche Allmacht der Weißen und Ihrer Waffen nachhaltig einzubläuen. Lapulapu und seine aufmüpfige Horde soll die geballte Wucht spanischer Kampfkraft treffen und vernichten.

Radscha Humabon und seine Häuptlinge sind als Gäste und Zuschauer geladen, als die Weißen im Morgengrauen des 27. Aprils durch das flache Wasser an den Strand waten. Sie sind mit drei Landungsbooten gekommen, haben Musketen, Lanzen und Schwerter dabei. 60 Mann in Harnisch und Helm, sogar einige Kanonen haben sie mitgebracht. Magellan will kurzen Prozess machen und rechnet nicht mit nennenswertem Widerstand - eine folgenschwere Fehleinschätzung. Am Ende des Tages beklagen die Spanier zahlreiche Gefallene und Verletze, vor allem aber den Tod Ihres charismatischen Führers.

Bereits am Strand greifen einige tausend Insulaner die Weißen an, die in dem engen Gewühle ihre Waffen nicht richtig einsetzen können. Lapulapus Männer kämpfen mit Holzspießen und Giftpfeilen, mit Steinen und Erdbrocken. Sie attackieren die Gesichter und ungepanzerten Körperteile der Aggressoren und erzielen Wirkung. Selbst Magellan verwundet ein vergifteter Pfeil am rechten Oberschenkel. Er befiehlt den geordneten Rückzug. Die meisten seiner Mitkämpfer fliehen daraufhin aber überstürzt zu den Booten. Magellan versucht mit den letzten acht Mann zu retten was nicht mehr zu retten ist. Bereits im Wasser stehend wird er von zwei Lanzenstößen niedergestreckt. Die Holzspieße treffen ihn unter dem rechten Arm und im Gesicht.

Die Niederlage, so bitter sie für die Europäer ist, gerät vollends zur Katastrophe, da sie Radscha Humabon und seine Leute live miterleben konnten. Der König sagt sich umgehend vom Christentum wieder los und greift seinerseits die Eindringlinge an. In verlustreichen Gefechten verlieren die Spanier weitere 35 Seeleute, darunter alle Offiziere.

Die Überlebenden wählen den Bootsmann Juan Sebastian Elcano zum neuen Kommandanten. Der trägt dem schweren Blutzoll der vergangenen Tage Rechnung: Die verbliebenen 115 Seeleuten reichen nicht aus um drei Segler zu manövrieren. Eines der Schiffe muss aufgegeben werden. Die Concepcion wird ausgeschlachtet und versenkt. Mit den verbliebenen beiden Schiffen versucht man nun die Gewürzinseln zu finden. Unter Irrfahrten und Entbehrungen erreichen sie sechs strapaziöse Monate später die Molukken. Am 8. November 1521 ankern die beiden Karavellen vor der kleinen Vulkaninsel Tidore. Endlich können sie Handel treiben und ihre Laderäume bis in die letzten Winkel mit Gewürzen - vor allem Pfeffer und Nelken - voll stopfen. Am 28. Dezember 1512 hisst die Victoria die Segel, Kurs Heimat via Kap der guten Hoffnung. Die Trinidad nimmt zwei Tage später die Route über Südamerika. Sie wird aber Spanien nicht erreichen. Portugiesen kapern das Schiff. Nur fünf Besatzungsmitglieder erreichen Jahre später wieder spanischen Boden.

Elcano hält weiter Kurs: Kap der guten Hoffnung, Kapverdische Inseln und es wird wieder ein Höllenritt mit Verzweiflung, Erschöpfung und wieder mit Hungertoten. Auf den Kapverden starten die Portugiesen einen letzten Versuch die Erdumrundung noch scheitern zu lassen. Der örtliche Kommandant nimmt 13 Spanier fest. Er will damit die Victoria so lange aufhalten bis eigene Kampfschiffen eintreffen und den Spanier aufbringen können. Elcano verzichtet aber auf einen Befreiungsversuch seiner Leute, lässt die Segel setzen und entkommt den Kriegsschiffen. Am 07. September 1522 erreicht die havarierte, kaum noch seetüchtige Victoria wieder spanischen Boden. An Bord 18 Überlebende und in den Stauräumen 26 Tonnen Gewürze. [11] Der Erlös aus dem Verkauf der Fracht wird später die Kosten des ganzen Unternehmens decken, und darüber hinaus rund 500 Golddukaten in die Kasse König Karls I.(später Kaiser Karl V.) [12] spülen.

Ein Schiff ist um den Erdball gefahren. Der ultimative Beweis für die Kugelform unseres Planeten war erbracht. Selbst der Klerus sah sich gezwungen sein Weltbild neu zu justieren. Die Erde war also rund - so weit so gut. Aber wie rund, Ei oder Kugel, elliptisch oder ganz anders, darüber stritten sich die Gelehrten in den folgenden 200 Jahren auf das Trefflichste. Erst 1735 gelangen zwei sorgfältig aufeinender abgestimmten französischen Expeditionen die klärenden Messungen. Die eine Gruppe errichtete ihre Beobachtungsstation im Norden Lapplands. Hierher an die Äquatorlinie, mitten in den Anden, reisten Pierre Bouguer und Charles Marie de la Condamine mit ihrer Mannschaft. Nach Abschluss ihrer Messungen, errichteten sie sich und der Menschheit mit dem Mitad del Mundo ein pompöses Denkmal. Ihre Namen und die Namen ihrer Begleiter ließen sie in den Sockel meißeln.

Um das Denkmal entwickelte sich mit den Jahren der schönste Touristenrummel. Ein im Miniformat nachgebauter spanischer Dorfkern mit Placa beherbergt neben der Gastronomie die obligaten Souvenirshops, die hier außer den üblichen Mitbringsel zum Teil auch sehr gute Ware anbieten. Vor allem Webarbeiten und Repliken alter tönerner Gefäße bestechen mit ausgezeichneter Qualität. Sehenswert auch die sehr lebendig wirkenden Installationen von Lebensbereichen verschiedener Indianerkulturen im Obelisken, dem eigentlichen Denkmal. Für das doofe Pflichtfoto - in jeder Hemisphäre ein Bein - [13] schmückt den Vorplatz und die Stufen ein gelber Äquatorstrich. Es ist da nur ein kleines Problem: Das Ganze steht um ca. 300 Meter an der falschen Stelle. An der tatsächlichen Äquatorlinie kämpft eine Art ecuadorianischer Wurzelsepp zwischen Schrumpfkopf und lebender Schildkröte von den Galapagosinseln um Kunden und Marktanteile. Es ist ein Sammelsurium von Pflanzen, Tieren, Krempel und Antiquitäten mit dem man die Touristen umwirbt.

Die Inkafestung Romi Katschu
In eindrucksvoller Landschaft [14] schmiegen sich über einen flachen Hügel die rekonstruierten Grundmauern eines kleinen Stützpunktes. [15] Sie sind, weitgehend ohne restauratorischem Anspruch, mit modernen Materialien neu aufgebaut worden. Eine abschließende Mörtellage schützt die etwa hüfthohen Mauern vor neuem Verfall. Zum Abschluss des Rundganges noch eine hübsche Demonstration, wie man aus dem Blatt einer Amerikanischen Agave Nadel und Faden ziehen kann: Durchtrennt man vorsichtig unmittelbar unter der Spitze eines Blattes dessen Epidermis und zieht dann kräftig an dem Stachel, lösen sich zwei mehr oder weniger lange, stabile Fäden aus dem Blatt. Da diese fest mit dem Dorn verbunden bleiben, ist das Ganze durchaus brauchbar, etwa um einen groben Sack damit zu nähen. Wäre interessant mal zu versuchen, zusätzlich zu den Einschnitten oben um den Stachel, auch am Grund des Blattes die Fäden - sie folgen der Aussenkante der Blätter - durchzutrennen. Sie würden dann vermutlich nicht zufällig abreißen, sondern sich in ganzer Länge aus dem Blatt lösen.


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