15. Tag - Tagesausflug
von der Hosteria Alandaluz auf die Isla de la Plata



Die Hosteria ist als Stützpunkt für Besucher des Machalilla Nationalparks errichtet worden. Eine Hotelanlage mit großzügigem Zentralbau und im Park verstreuten Cabañas, Wohngebäuden für die Gäste. Alles mit Bambusstangen gebaut, die als filigranes, sichtbares Konstruktionselement die wuchtigen Palmblattdächer tragen. Etwas nervend die brackigen Wasserstellen an den Gebäuden - die Küstenregion ist nicht malariafrei.

Eine mondlose Nacht. Vor mehr als zwei Stunden ist die Sonne in einer Orgie roter und gelber Farben im Pazifik versunken. Barfuss im tiefen, feinen Sand, hunderte von Metern weit. Die Luft lau, salzig, erfüllt vom Brausen und Rauschen der Brandung. Treibholz, ein Stammstück als Bank, ganz vorne an der Kante, dort wo der ebene Strand steil in die anrollenden Wellen taucht. Auf schwarzem Samt der Sternenhimmel in funkelnder Klarheit bis zum Horizont.·

Die Gedanken verlieren sich in den Bildern des Tages: Am Morgen die rasende Fahrt mit dem kleinen Boot über das unruhige Meer zu der seltsamen Insel: Unwirtlich, abweisend. Himmelhohe Klippen schützen eine kupierte Hochfläche. Überall niedere, blattlose Büsche - alles grau in grau. Und dann plötzlich die Vögel - kleine Gruppen, Jungvögel, Paare. Sie stehen mitten auf dem Weg und man möge bitte um sie herumgehen. Sie beachten uns mit mäßigem Interesse und nur wenn eine Fotolinse näher als etwa fünfzig Zentimeter kommt wird mit einem angedeuteten Schnabelhieb um Abstand gebeten. Es sind Blaufuß- und Maskentölpel die den freigeschlagenen Weg als willkommenen Brutplatz okkupieren. Bin etwas verlegen, unsicher, den großen, schönen Vögeln so nah und "gleichberechtigt" gegenüber zu stehen. Auf der Rückfahrt nach Puerto López eine Gruppe Grauwale unterwegs in Walgeschäften. Keine faxentreibenden Delphinarienbewohner, kein beliebig verfügbares Video. Die sind unterwegs in eigener Sache und wir können gerne zuschauen, solange wir nicht stören.


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