17. Tag - Galapagos
der erste Landgang auf Baltra



Die Wellen kommen schräg von hinten, einige größere auch mit Schaumkronen. Das Beiboot der Tropic Sun schaukelt uns dem ersten Landgang auf den Galapagos entgegen. Sind gut drei Stunden vergangen seit unserer Ankunft auf Baltra. Bustransfer, Einchecken im Schiff - am längsten dauerten die Kontrollen am Flughafen. Die wollen Pflanzenimporte, auch ungewollte, unterbinden. Obst vor allem, wegen der Kerne, aber selbst Vollkornbrot wird konfisziert.

Und jetzt dieses unwirkliche Fleckchen Erde: Ein feiner Wasserfilm zaubert bei jeder zurückweichenden Welle für wenige Augenblicke eine schimmernde Perlmutt-Fläche auf den Strand. Die Farben hell, wie transparent - das Wasser und der Strand, als würden sie von innen leuchten. Gründelnde Flamingos - in ganzer Länge hingefläzt ein dösender Leguan im Sand - eine Herde Seelöwen, bitte nicht draufsteigen. Gar nicht so einfach die Gefühle zu ordnen. Das Verhalten der Tiere, sie ignorieren uns einfach, widerspricht aller Lebenserfahrung, erscheint anormal. Andererseits werden gerade dadurch menschliche Sehnsüchte nach Glück und Harmonie mit der Natur, dem "Paradies auf Erden", sehr stark bedient. Es ist ein rechtes Chaos an Gedanken und Empfindungen das mich in den Schlaf begleitet. Meine Eingeweide wollten da offenbar auch nicht zurückstehen. Um es kurz zu machen, später in der Nacht hänge ich, mit kleinen Pausen, fast zwei Stunden lang mit dem Gesicht im Klo und dem Hinterteil in der Duschkabine: unkontrollierbares Schwanken zwischen eruptiver Entleerung, kalten Füßen, Todessehnsucht, Erleichterung und neuem Würgen zum Rhythmus des stampfenden und gierenden Schiffes.


zurück